Das Projekt richtet sich an Migrant*innen. Durch gezielte Maßnahmen und Empowerment – Workshops  möchten wir engagierte Frauen darin bestärken, ihre eigene Stimme in ihrem privaten, familiären Umfeld und in ihrer (gemeinnützigen) Arbeit zu finden. Wir möchten Frauen darin bestärken nach vorne zu treten – besonders weil wir der Meinung sind, dass ihre Ideen von Bedeutung sind!

Ein erfolgreicher erster Durchgang geht zu Ende! Wir beenden eine Zusammenarbeit, die über sieben Monate anhielt, über Zoom schufen wir ein Safe Place, inspirierten uns, teilten private Ausschnitte aus unserer Biographie – selbst Yoga war für uns kein Thema über Zoom.

Wir lernten, was es heißt unsere Glaubenssätze zu erkennen, zu hinterfragen und schlussendlich los zu werden. Der Glaubenssatz unsere Deutschkenntnisse wären nicht ausreichend dies oder jenes zu machen, war eins der am meist verbreiteten.

In unserer Migrationsgeschichte wurde uns suggeriert, dass die jeweilige Muttersprache im Rahmen der Arbeit keinen Mehrwert hat genauso unsere Deutschkenntnisse nicht ausreichen würden. Dies führte im Verlauf zu frustrierenden Situationen, die unser Selbstwert angriff, unsere Motivation nahm, perspektivisch weiter zu denken. Wir engen unsere Sicht ein, wählen dabei nur bestimmte Berufszweige, die unser vermeidliches Niveau gerecht wird, verlieren dabei den Glauben daran, dass jede Sprache Zeit und Geduld braucht. Und daneben – lasst uns in unserer Muttersprache arbeiten – wieso auch nicht?!

Genau daraus ist die Idee für den neuen Durchgang entstanden. Die Möglichkeit in unserer Muttersprache arbeiten zu können ist dabei der erste Schritt.

Im folgenden Video haben wir die Teilnehmerinnen gefragt, was sie aus dem Projekt geschöpft haben und was es bedeutet auf ihre Muttersprache zu arbeiten.

„Du bist mehr als B2-Deutschkenntnisse! “

Wir möchten Migrant*innen dazu motivieren, dass trotz Sprachbarrieren keine Projektidee verloren gehen darf – denn Spracherwerb ist ein Prozess, der Zeit in Anspruch nimmt. Wir dürfen nicht zulassen, dass in dieser Zeitspanne Partizipationsmöglichkeiten ausfallen – ganz im Gegenteil: es Möglichkeiten zum Engagement geben muss, damit neben Selbstwirksamkeit auch Motivation gestärkt wird.

Aus diesem Grund haben wir den 2. Durchlauf für 3 Sprachwelten konzipiert:

  • September-November 2021 für Polnischsprechende Community
  •  Januar-März 2022 für Spanischsprechende Community
  • August-Oktober 2022 für Farsisprechende Community

Alles zum Thema „Projektentwicklung + Antrag“ wird auf die jeweilige Sprache übersetzt, auch der Antrag kann auf die Muttersprache verfasst werden – wir übersetzen.

 

Wir fahren fort mit dem Projekt „Empowerment von Frauen-Die eigene Stimme entdecken!“ und der spanischsprechende Community! Das Projekt wird Januar 2022 starten.

Mit neuen Vorsätzen arbeiten wir innerhalb von drei Monaten (Januar, Februar, März) intensiv gemeinsam an:

  • Community Building
  • Netzwerkgründung
  • Austausch im safe place
  • Stärkung von Resilienz
  • Verfassen eines Projektantrages
  • Stressbewältigung durch Achtsamkeitstraining

Warum bieten wir Workshops auf Spanisch an? Die Antwort darauf ist ganz einfach:

In Folge unserer Migrationsgeschichte wurde uns oftmals suggeriert, dass wir unsere Muttersprache als Ressource nicht verwenden können/sollten. Was zwangsläufig dazu führt, dass wir unsere Sprache absetzen. Ganz im Gegenteil, müssen Sprachen als Ressourcen anerkannt werden – egal welche!

Wer kann schon behaupten auf mehreren Sprachen arbeiten zu können?!

Wir möchten mit diesem Projekt ein Zeichnen setzen, nämlich das beides möglich ist. Unsere Muttersprache zu verwenden steht dem Integrationsprozess nicht im Wege, ganz im Gegenteil schöpfen wir Motivation und Antrieb weiter an unseren Deutschkenntnissen zu arbeiten, wenn wir erkennen, welche Möglichkeiten uns dadurch ebnen.

Daher ist es uns wichtig, dass alles zum Thema „Projektentwicklung“ auf Spanisch übersetzt wird – auch der Projektantrag kann in diesem Falle auf Spanisch geschrieben werden, den wir im Verlauf auf Deutsch übersetzen werden. In Zusammenarbeit mit dem Referenten, Matthias Hofmann aus der Koordinations- und Fachstelle für Demokratie Leben (Friedrichshain/Kreuzberg) werden die Inhalte angelehnt an das Antragsformular von Demokratie Leben. So kann im Anschluss der Antrag auch eingereicht werden.

Wir setzen auf Ressourcen und nicht auf Defizite!

Last but not least – beenden wir die Reihe mit einer Kooperation mit Simorgh – S.B.G. e.V., ein Verein, der sich für die Bildung und Gesundheit afghanischer Frauen* in Kabul einsetzt. Neben Beratung zu diversen Themen rund um die Bedarfe afghanischer Frauen*, bieten sie auch online Yoga-Kurse an, die wöchentlich zum Einsatz kommen.

Auch in diesem Rahmen wurden innerhalb von drei Monaten (Mai, Juni, Juli) folgende Workshops auf Farsi angeboten:

  • Biographie-Performance
  • Projektentwicklung
  • Yoga

Wir beenden drei Jahre Empowerment von Frauen*!

Die Abschlussveranstaltung hat noch einmal deutlich gemacht, was es bedeutet solidarisch Kooperationen einzugehen, Plattformen zu schaffen mit dem Ziel, Wachstum, Sichtbarkeit und Ressourcen zu bündeln. Die Schnittstellen, die wir in diesen Jahren teilten, die Synergien deren Kraft gebündelt im Abschluss zum Ausdruck kam, ein Zeichen von Frauenempowerment.

Wir möchten uns hiermit bei allen engagierten Teilnehmenden bedanken, die mit uns jenen Weg geteilt und ihre Projekte mit uns in der Zusammenarbeit realisiert haben.